Fanny is not funny

Juhuu, ein Webwareetuikleid das eng anliegt und ohne Reissverschluss auskommt. So hab ich am Anfang gedacht, wie ich das neue Kleid „Fanny“ von SO-Pattern gesehen habe.

Aber das man dafür einige Abnäher braucht und das dann doch mehr Zeit kostet und, finde ich zumindest, fast aufwändiger ist wie Reisverschluss einnähen, das hab ich zu dem Moment nicht bedacht. Also doch nicht so funny…

Beim Schnittmuster sind Ärmel mit dabei, es geht auch genauso ohne. Diese Variante wollte ich eigentlich nähen. Genauso wie ich den Originalausschnitt verwenden wollte.

Eigentlich. Den Originalauschnitt hab ich relativ schnell beerdigt, denn der war mir einfach zu tief.. Auch mit einem Shirt drunter. Er endete ca. 5 cm unter dem Brustansatz. Das hat mir einfach nicht gefallen.
Hier ein schnelles Handyfoto, das ich vor der Anpassung gemacht habe.

Also hab ich mir vorne einen Einsatz reingenäht. Der Ausschnitt ist immer noch relativ tief, so fühle ich mich aber auch ohne was drunter wohl.

Bei der ärmellosen Variante hat es länger gedauert, bis ich aufgegeben habe. Erst hab ich zweimal versucht, es, wie auch in der Anleitung angegeben, einfacheren Variante zu machen, dh 1 cm einschlagen.
Aber immer gab es irgendwo doofe Falten, hat einfach Mist ausgeschaut.

Dann hab ich es noch mit Schrägband probiert. War auch nichts. Das Weiss davon hat mir zum Stoffweiss nicht gefallen, und ordentlich ist es auch nicht geworden.

Also bin ich doch auf die Ärmel umgestiegen. Stoff hatte ich dafür noch ausreichend. Das ist ein Waxprint aus Ghana, den ich bei einem lokalen Verein gekauft habe, der dort eine Schule unterstützt und Leute bei ihren Besuchen vor Ort immer wieder mal Stoffe mitbringen.

Und beim Ärmel einnähen, da bin ich mir inzwischen schon sicher, dass ich sie zumindest einigermassen ordentlich reinbekomme.

Der Waxprint hat leichte erhobene Aufdrucke, die glänzend sind. Hat eine Zeit gedauert, bis ich draufgekommen bin, wie ich den am besten bügle, nämlich mit einem Küchentuch zwischen dem Bügeleisen und dem Stoff. Davor hatte ich schon was am Bügeleisen kleben. Der erste Versuch war, nur von der Rückseite zu bügeln, aber das geht halt schlecht an den Stellen, wo der Stoff umgeschlagen wird. Da hab ich nur noch Aussenseite.

Und ich hab schon länger nicht mehr Kleidung mit  innenliegenden Abnähern gemacht. Brust ja, aber die sind ja auch recht einfach. Die Rückenabnäher haben mich dann doch ganz schön Zeit gekostet. Gar nicht das nähen an sich, sondern das Übertragen auf den Stoff und das Abstecken.

Aber sie tragen schon wirklich zu einer guten Passform bei. Trotz meines Hohlkreuzes sitzt es hinten super.

Dadurch das die Seitennaht nach vorne versetzt ist, tragen die Taschen nicht so auf. Denn sie sitzen dann nicht direkt an der dicksten Stelle des Körpers.
Durch die versetzte Naht hat das Rückenteil eine ziemlich ungewohnte Schnittführung. Da fand ich das Versäubern mit der Overlock durch die ganz enge Kurve ziemlich schwierig (auf dem Foto schaut es gar nicht so eng aus), dh in dem Bereich hab ich es nicht hinbekommen und musste es mit der Nähmaschine und Zickzack machen. Hätte es eh fast geschafft mir das Stück mit dem Ovimesser abzusäbeln.

Folgende Änderungen hab ich vorgenommen (bei Gr. S):
– Zwischen Brust und Taille 3 cm verkürzt
– Länge um 8 cm verkürzt
– Ärmel um 8 cm verkürzt
– Zwei Schlitze statt einem
– Einsatz im Ausschnitt

Der weisse Bereich des Stoffes ist leicht durchsichtig – da muss ich dann immer genau auspassen, was ich drunter ziehe.

Und erst beim Fotos bearbeiten ist mir aufgefallen, dass ich es vorher besser nochmal gebügelt hätte; im Spiegel hab ich die Querfalten nicht wahrgenommen.

Auch wenn es aufwändig war, es kommt definitiv auf meine Wiederholungsliste – nur dass ich dann gleich einen kleineren Ausschnitt machen werde.

AWS 
RUMS

5 Kommentare


  1. Uf, dieses Kleid hat dir die Arbeit nicht leicht gemacht, aber du hast die Probleme ganz schön gelöst! Jetzt passt es super!!
    Liebe Grüsse,
    Ingrid

    Antworten

  2. Schick geworden Dein Kleid! Um den Schnitt schleiche ich auch immer wieder herum… Deine Version finde ich auch sehr gelungen, auch von der Paßform locker, aber nicht unförmig.
    Schrägband kann man auch wie eine Art Beleg annnähen, dann sieht man es von außen nicht und es macht nichts, wenn es fabrlich nicht so gut passt. http://zugeknoepft-blog.de/schraegband-an-ausschnitten/ da ist z.B. eine schöne Anleitung dazu.

    LG Rock Gerda

    Antworten

  3. Die Mühe hat sich wirklich gelohnt!
    So ein apartes, wirklich einmaliges Kleid!
    Gefällt mir sehr gut! ��
    Ly.

    Antworten

  4. Mir fiel schon auf den Vorschau-Design-Bildern auf, dass der Ausschnitt viel zu tief sitzt. Daher habe ich gleich am Schnittmuster den Ausschnitt höher gesetzt (und auch am Beleg). Ich habe mich länger mit den Taschen abgeplagt, die Abnäher b´gingen recht zügig (ich schlage da immer mit Heftfaden durch: also die mittigen Punkte und die Endpunkte, wenn das Schnittteil noch auf dem Stoff auflieg).Mit dem Waxprintstoff sieht es ganz anders, aber richtig toll aus!
    Liebe Grüße
    Ines

    Antworten

  5. Dein Kleid sieht richtig toll und chic aus. Ich werde das Kleid sicher auch noch nähen, da mir der Schnitt sehr gut gefällt.
    Liebe Grüsse
    Angy

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Anonym Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert