Eine Jerika aus Sympatex – oder auch nicht.

Eigentlich hatte ich mir schon die Lady Shiva von Mia Luna fertig zusammengeklebt und ausgeschnitten und war auch schon kurz davor loszulegen – da hatte Prülla ihren Jerika Schnitt herausgebracht gehabt.

Was mich an diesem am meisten angesprochen hat, war der eher körperbetonende Schnitt und v.a. dass sie hinten länger ist wie vorne. Das mag ich einfach gerne.

Deswegen wartet die Lady Shiva noch auf ihre Umsetzung und ich zeige euch heute meine Jerika.
  

 Die Herstellung hat sich ziemlich gezogen. Sie war mein Hauptprojekt bei der Sew2015!. Nachdem ich davor aber schon zwei Beinkleider und eine Toni genäht hatte, bin ich nicht fertiggeworden, bzw haben mir um 17:00 dann einfach schon die Augen weh getan. Sie war zusammengenäht, Reissverschluss und Säume haben gefehlt.

Tja, und dann kam ich heim, die Sew war im Mai, und dann lag sie und lag sie und lag sie. Mitte Juli hab ich mich dann endlich mal aufgerafft den Reissverschluss anzunähen. Da dieser relativ grosse Zähne hatte und ich es nicht mag, wenn es durchzieht, habe ich hinten einen Beleg rangenäht. Dummerweise hatte ich oben vergessen Nahtzugabe zu geben und da der Stoff extrem ausfranzt musste ich es oben noch einklappen (und ich es erst so richtig realisiert habe, wie es schon angenäht war…). Also ist es da etwas kürzer wie geplant geworden.

Der Stoff, dass war eh so eine Sache für sich. Er war gar nicht gut zum Vernähen. Was es ganz genau ist, weiss ich nicht; auf einem Flohmarkt ist er mir als Sympatex verkauft worden. Er langt sich aussen an wie fester Köper und hat innen eine glänzende Seite. Er ist auf jeden Fall nicht dehnbar und franzt sehr stark aus. Und meine Nähmaschine hat den gar nicht gemocht. Die oberen Nähte gehen so einigermassen, die unteren schauen nicht gut aus. Obertransporter oder Fadenspannung anpassen, hat alles nichts geholfen. Hat immer gleich schlecht ausgeschaut. Kann man so einigermassen auf dem oberen Foto erkennen.

Eigentlich hätte ich gedacht, dass Sympatex auch wasserdicht bedeutet – bis ich einmal aus dem Büro im strömenden Regen heimfahren musste. Und zu Hause war ich dann pitschepatsche nass. Also nix mit wasserdicht sondern höchstens leicht wasserabweisend.

Was ich mir ausserdem noch eingenäht habe, sind Armbündchen. Das find ich immer ganz angenehm, wenn es nicht reinzieht. Sie sind etwas zu kurz geworden, wenn ich den Daumen ins Loch stecke, spannt es etwas; ist aber noch im Rahmen.  Auf die Idee bin ich hier gekommen.

Was allerdings nicht so toll ist, dass ich keinen dickeren Pulli drunterziehen kann. Das Armloch / die Ärmel sind so schmal geschnitten, dass es in Kombination mit meinen kräftigen Oberarmen ziemlich eng wird.
Da muss ich mir den Schnitt anpassen.

Wenn mir jemand Tips / oder Links geben kann, wie man nur unten die Öffnung weiter macht und den Ärmel entsprechend anpasst, ohne im Brustbereich (noch) mehr Stoff zu bekommen, der kann sie mir gerne dalassen. Bis jetzt habe ich noch nicht das richtige gefunden.
Ich möchte sie mir nämlich noch mal aus dickerem Softshell nähen.

Ich hatte eher Bedenken, dass es mir im Hüftbereich etwas knapp werden könnte, da ich kurz über der Grenze für die nächste Grösse war, aber da passt es einwandfrei.

Ich bin auch sehr zufrieden mit der Rückenansicht, da ich ja mit dem Hohlkreuz doch öfter Probleme habe.

Die Kapuze passt mir von der Größe auch gut.

Und ich habe auch mit drangedacht, den Aufnäher mit einzunähen. Dass vergesse ich nämlich gerne.

Was mir auch sehr wichtig ist, v.a. bei enger geschnittenen Jacken, ist dass ich einen zwei Wege Reissverschluss verwende. Die Bewegungsfreiheit, die man dadurch gewinnt, finde ich u.a. beim Radfahren sehr nützlich.

Den Reissverschluss habe ich innen auf beiden Seiten mit einem Webband versäubert; das schaut einfach schöner aus. Da bin ich nach diesem Tutorial vorgegangen.

Diesmal
ist es ein buntes Sammelsurium an Aufnahmen; die sind in einem Zeitraum
von 2 Monaten entstanden, aber irgendwie hat es bis jetzt noch nicht
gepasst, drüber zu schreiben. Da waren erst mal die reinen Sommersachen
wichtiger :-).
 
Wo kann man denn da beim Fenster wohl hinschaun ?
 
Ah, da sieht man beim MMM und ASW lauter schöne selbst genähte Kleidungsstücke / Sachen.

10 Kommentare


  1. Eine Jacke mit vielen Talenten! Tolle FArbe und sehr schöne Details mit Bündchen, zwei Wege Zip, Kaputze und Co. Wie schön, dass Du die Jacke fertig genäht hast, hat sich wirklich gelohnt. Die Farbe finde ich klasse, da bist Du auch im Winter gut zu sehen – grau und schwarz überlassen wir einfach den anderen. LG Kuestensocke

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  2. das ist ja doof, dass dich der stoff so geärgert hat. aber mal gut, dass du dich durchgekämpft hast. evt. gehört die glänzende seite nach außen? war so der erste gedanke, der mir kam.
    lg
    molli

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  3. Toll, deine ausführliche Beschreibung. Mit dem Schnitt habe ich auch schon geliebäugelt, mich dann aber für Lady Shiva entschieden. Deine Jerika ist ganz toll geworden, besonders die "besonderen" Details gefallen mir.

    LG Nicole

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  4. Tolle Jacke mit vielen schönen Details.
    Schade, dass der Stoff nicht regenfest ist, das wäre natürlich die Krönung gewesen.
    LG von Susanne

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  5. Deine JErika ist toll und die Farbe steht dir vor allem richtig gut. Dass sie nicht wasserdicht ist ist natürlich schade…aber so oft ist man ja eigentlich auch nicht ohne Schirm im Regen unterwegs. Hauptsäche warm ist sie.
    Die Ärmelbündchen gefallen mir auch sehr gut!
    Liebe Grüße
    Charlie

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  6. Klasse diese Jacke. Den Schnitt muss ich mir besorgen. Und die Farbzusammenstellung super. Toll, dass Du mit Sohn auch noch was für Dich schneiderst.
    LG
    Mandy

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