Southwestcoastpath Tag 6 von St. Yves nach Pendeen

Am Tag 6 stand die Königsetappe auf dem Programm. 22,5 km von St. Yves nach Pendeen. Überall heisst es: wunderschön aber sehr schwierig besser gesagt anstrengend.

Die Details zu Route sind hier.

Erst mal ein kurzer Rückblick auf St. Yves.

Kann ich nur unterschreiben. Ich bin leider erst um kurz vor neun losgekommen – und war am Abend um 1910 am Ziel.

Aber der Reihe nach. Ganz am Anfang war ich ziemlich erstaunt. Denn der Weg ist erst mal asphaltiert. Könnte fast den 1 km gewesen sein. Doch dann geht es in ein stetiges auf und ab über.

Gar nicht so steil aber eben viel rauf und runter. Und kein so einfaches dahin gehen sondern viele Felsen. Und man muss schon genau hinschauen, wo man steigt, denn sonst steckt man leicht im Schlamm. Denn zwischen den Felsen war es so gut wie überall matschig. Nur ab und zu kam mal ein einfacherer Weg.  Ich war sehr oft sehr froh dass ich meine Stöcke hatte. Denn mit vier Beinen war man da deutlich stabiler. Denn es bestand immer wieder mal die Gefahr dass man von den Steinen abrutscht und im Dreck landet.

Diese Strecke möchte ich nicht an einem regnerischen Tag gehen müssen. Nasse Steine sind einfach sehr rutschig. Und da gibt es auf dieser Strecke so viele auf die man steigen muss.

Und es hat auch sehr lange gedauert, bis der erste typische SWCP Wegweiser mit der Eichel kam. Allerdings hatte man hier auch keine Alternativen, es gibt nur diesen Weg und nur ganz selten kam von der Seite ein kaum benutzter Trampelpfad rein wo aber klar war, da geht es nicht lang.

Der erste zeigt nach rechts und nach gradeaus – der rechts ist auf jeden Fall die schönere Alternative.

Auf dieser Strecke bin ich auch das erste Mal länger mit welchen während dem Gehen ins Gespräch gekommen. Unter anderem mit zwei Österreichern aus Salzburg, also gar nicht so weit weg von mir. An einer Stelle haben wir uns auch kurz mal zu 6. gestaut, alle, die länger auf dem Pfad unterwegs waren und ihr Gepäck selber getragen haben.

Längere Pausen hab ich nur 2 gemacht, dazwischen schon immer wieder stehen geblieben zum Trinken, Fotografieren oder die Landschaft geniessen. Aber man kommt einfach nicht schnell voran.

Das war so ein typischer Abschnitt wo man eher leicht kraxeln musste als das man drüber gehen konnte.

Ziemlich genau die Halbzeit war dann an dem Wegweiser nach Zennor. Ursprünglich hatte ich in Erwägung gezogen dorthin einen Abstecher zu machen – ca- 1 km vom Pfad entfernt. Nachdem ich aber schon 5 h unterwegs war fiel das flach. War mir zeitlich zu riskant.

Auf der Strecke hab ich auch das erste Mal was „gekocht“ während ich unterwegs war, ansonsten immer nur auf dem Campingplatz. Aber ich hatte bei der Anstrengung einfach Lust auf was warmes.

Gegen 1830 war ich dann endlich am Leuchturm von Pendeen. „Pendeen Watch“ .Und erst mal glücklich es gut geschafft zu haben. Da wusste ich allerdings noch nicht, dass ich noch über eine halbe Stunde bis zum North Inn Pub zu gehen habe.

Es gab auf der Strecke auch paar Minenüberbleibsel zu sehen.

Am Leuchtturm kam ich ins Gespräch mit einem Mann, weil dessen Hund so lustig rumgetobt ist. Er ist dann mit mir eine Abkürzung über die Felder gegangen – die Alternative wäre Strasse gewesen oder ein Eck auszugehen. Die Wegweiser vom Leuchtturm aus fand ich nicht so gut sichtbar. Hätte er es mir nicht gezeigt, hätte ich erst mal nicht gewusst, dass ich da lang muss. Handy hätte wohl schon weitergeholfen, aber so war es einfacher.

Es gäbe auch noch einen zweiten „Camping“platz in der Nähe vom Leuchtturm, den fand ich aber im Vorbeigehen gar nicht einladend. Direkt an der Strasse, nur durch einen niedrigen Zaun getrennt und ein Sanitärcontainer. Später hab ich wieder die Augsburgerin vom dritten Zeltplatz getroffen, die mir dann sagte, dass war das einzigste Mal, wo sie sich in der Nacht gefürchtet hat.

Um kuez nach 1900 war ich dann endlich am Ziel. Nach 10 h und 20 Minuten. Der Campingplatz hinter dem North Inn war in Ordnung. Kostet auch nur 10 Pfund. Ausser mir war dann noch ein anderer Longdistancehiker dort und ein paar Wohnmobile. Die Übernachtung kostete. Fürs WC und zum Duschen muss man ins Pub gehen. Der Wasserhahn war mal wieder so ein schrecklicher, wo nur Wasser kommt, wenn man drauf drückt, einer für kalt und einer für warm. Und kein Stöpsel fürs Waschbecken. Da ist das Auswaschen nicht so einfach.

So heisst es, dass man unbedingt das Curry probieren muss, da es schon einige Auszeichnungen bekommen hat. Meine Wahl, das Ananascurry, hat mich jetzt nicht vom Hocker gehaut, war schon ok, aber nicht so dass ich sage, muss du gegessen haben.

Das Northinn ist anscheinend eine beliebte Anlaufstelle für Hiker – wir waren dann an zwei Tischen 8 Leute die mehrere Tage unterwegs waren. Zwei davon sogar den ganzen Pfad. Im Gastraum gibt es genügend Steckdosen zum Handyaufladen.

Die zwei Österreicher waren auch wieder dort – diese haben ein anderes Curry gegessen, dass sie beide sehr gut fanden.

Hinter dem Pub gibt es einen überdachten Bereich für Raucher – in der Früh war da aber keiner, so dass ich es genossen habe, mich zum Frühstück an einen Tisch setzen zu können und mein Porridge nicht auf dem Boden verspeisen musste.

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