Jerika – meine neue Laufjacke

NoZum letzten MMM in diesem Jahr zeige ich heute meine neue Laufjacke.

Tragen kann ich sie natürlich auch für was anderes als zum Joggen, aber das war der Grund warum ich sie mir genäht habe. Dieses Jahr habe ich auch Dank Corona viel weniger genäht – sitzt man hauptsächlich zu Hause braucht man einfach nicht so viele Anziehsachen.

Im Frühjahr / Herbst bzw bei Temperaturen bis zwischen ca 12 und 5 Grad fehlte mir noch eine Jacke fürs Laufen. Für drüber trage ich entweder keine oder eine sehr dünne Jacke und bei drunter muss es dann doch die wärmere Softshell sein. Mit der schwitz ich aber dann bei wärmer doch recht schnell.

Wenn ich sie mir schon selbst nähen kann, dann kann ich sie mir auch in der „richtigen“ Länge machen. Beim Laufen friert mich immer sehr schnell an den oberen Oberschenkelaussenseiten.  Deswegen sollte die Jacke auch etwas länger sein und den Bereich grössenteils abdecken.

Nach längerem Studierens meiner doch zahlreicher vorhandenen Jackenschnittmuster hab ich mich doch wieder für ein öfter genähtes entschieden – Jerika von Prülla. Das ist nun meine vierte. Hier ist Nr. 1, das die Nr. 2 und diese die Nr. 3.  (beim Raussuchen habe ich gerade festgestellt, dass ich alle drei schon 2016 genäht habe – wie die Zeit vergeht).

Ich wollte eine, die etwas enger aber nicht zu eng ist, passende Länge hat, Taschen mit Reissverschluss (damit es nicht reinziehen kann bzw meine Taschentücher nicht so leicht rausfallen) und einen engen Kragen (ebenfalls damit es nicht reinziehen kann).

Kapuzen werden mir einfach immer zu schnell zu schwer bzw nervt mich das Gewicht das nach hinten zieht.  Da trag ich lieber eine Mütze. Oder ein Stirnband (dass ich aus mehreren Resten zusammengetackert habe). Und ganz wichtig, 2-Wege Reissverschluss (wobei ich anscheinend ein nicht so gutes Exemplar erwischt habe, ein Zahn wirkt etwas instabil nach ein paar Mal Benutzung).

Jerika gibt es ja in zwei Längen. Ich habe die kurze Länge um 5 cm verlängert und den Saumverlauf der langen Variante genommen. Genäht ist sie in Gr. 38. Falls ihr euch wundert, warum sie sich im Brustbereich so bauscht, da ist nix. Manchmal aber schon und deswegen ist sie dort nicht angepasst.

Eigentlich müsste ich bei meiner Größe die Ärmel kürzen; diesmal wollte ich aber kein innenliegendes Bündchen machen sondern habe das Ärmelbündchen so schmal zulaufen lassen, dass es unten nicht reinzieht. Dadurch dass mir die Ärmel zu lang sind dienen sie mir ggf auch als Handschuhersatz.

Meine liebste Sportkleidung ist aus Merinowolle. Denn die muss man nicht jedesmal Waschen wenn man geschwitzt hat. Deswegen habe ich gleich zugeschlagen, wie ich bei Extremtextil einen Softshell mit Merinowolle als Innenlage entdeckt habe.

Der Stoff ist sehr dehnbar / strechtig. Was für einen sportlichen Einsatz ja sehr gut it. Allerdings hat sich das beim Reissverschlusseinnähen bei den Taschen gerächt. Die hab ich nicht ganz so ordentlich hinbekommen wie gedacht, da musste ich ein paarmal Nachbessern.
Beim Hauptreissverschluss war ich dann schon schlauer und habe mir auf die Kanten Saumband aufgebügelt, damit er steifer wird. Das ging dann schon deutlich besser. Ausserdem hefte ich inzwischen den RV immer vor, denn dadurch fällt es mir viel leichter beide Seiten auf gleiche Höhe zu bringen.

Bei der einen Seite hab ich es geschafft, dass ich ihn gleich dreimal heften musste – nicht weil die Höhe unterschiedlich war sondern weil ich gleich zweimal den gleichen Fehler gemacht habe. Nämlich die hintere Reissverschlussabdeckung so draufzulegen, dass sie dann festgenäht nicht hinter beiden Reissverschlussseiten gewesen wäre sondern nach innen gezeigt hat. Diese ist zwar nicht im Schnittmuster drin, aber wenn ich keinen winddichten Reissverschluss habe, dann brauch ich so eine unbedingt.

Hätt ich nicht geheftet, hätt ich mich noch viel mehr geärgert. Geheftet ist ja gottseidank schnell aufgetrennt.

Fürs Laufen bin ich hochzufrieden. Sie trägt sich sehr angenehm und ist auch einigermassen windabweisend.  Das merke ich auch daran ganz gut, dass, wenn ich das Stirnband aufhabe, gleich mal deutlich schlechter höre. Unter 5 Grad wird es mir zu kalt auch wenn ich T-Shirt und Pulli drunterziehe. Auch wenn sich der Stoff Heavyweight nennt, 200g /m² ist doch eher ein Leichtgewicht. Gerade als Softshell.

Meine Leggins dazu ist meine Lieblingslaufhose – die Jumppa von Näähglück. Auch aus Merinojersey und mit den sehr praktischen Taschen an der Beinaussenseite.

Und jetzt spring ich zum MMMMMM rüber.

3 Kommentare


  1. Liebe Iris, die Jacke ist ja der Knaller! Du beschreibst zwar den Kampf mit dem Reißverschluss, aber sie ist so perfekt gearbeitet, dass man nie denken würde, du hättest irgendwo Probleme gehabt.
    Die überlangen Ärmel haben mich auf den ersten Bildern gewundert, aber deine Erläuterung dazu fand ich schlüssig.
    Die Jumppa hab ich übrigens sofort wiedererkannt 😉

    liebe Grüße, Meike

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  2. Aufwändige Laufjacke, die du da genäht hast. Hat sich aber gelohnt. Sie sieht sehr gut aus.
    Viel Spaß beim Laufen in diesem schicken Outfit.
    Herzliche Grüße Birgit

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  3. Wow, was für ein Bericht… Wie schön, dass man sich die Kleidung so genau nach seinenvorstellungen nähen und ändern kann… Viel Spaß beim Laufen!

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